Nicht erst seit der Corona-Pandemie geht die Zahl der kleinen Erzeuger und Hofläden stetig zurück. Das ist durchaus bemerkenswert, denn gleichzeitig ist lokale und saisonale Ware – trotz aller Inflationsproblematik – bei Shoppern so gefragt wie nie. Produkte aus der Nachbarschaft finden dennoch nur selten den direkten Weg in den Supermarkt.
Das Problem, an dem dies oftmals scheitert, ist bekannt: Die Zusammenarbeit mit vielen kleinen Erzeugern bedeutet in der Regel einen viel zu hohen logistischen Aufwand für die Supermärkte. Zumal nicht jeder Landwirt den Handel immer zuverlässig mit der geforderten Menge an Ware versorgen kann. Das will das fünfköpfige Team von Lokora ändern – neben Marius Mohr und Finn Seidel sind das Thomas Schuwald, Laurin Held und Felix Hennig.
Mit ihrer innovativen Plattform bringen sie die kleinstrukturierte Landwirtschaft und den Lebensmittelhandel zusammen. Die Idee: Händler ordern über eine App Produkte von lokalen Erzeugern, Lokora übernimmt die Logistik und den Vertrieb. Für den Handel hat das viele Vorteile: Es bedeutet lokale Vielfalt mit nur einem Bestellvorgang und einem Lieferanten und garantiert eine verlässliche Verfügbarkeit, auch wenn ein einzelner Erzeuger nicht liefern kann. Und auch für die Kundschaft ist das Angebot attraktiv und kann den USP eines Marktes stärken. Immerhin werden den Shoppern regionale Produkte wie im Hofladen angeboten, das aber mitten im Supermarkt.
Bisher konzentriert sich das Lokora-Team auf den Großraum Stuttgart, doch schon dieses Jahr wollen sie in weitere Bundesländer expandieren. Die beiden Gründer Marius Mohr und Finn Seidel haben uns erklärt, wie ihre Ziele für Lokora aussehen, wie das Konzept genau funktioniert und was der Handel am Ende davon hat.
Seit Oktober 2022 rollt ihr euer Konzept in Stuttgart und Umgebung aus. Wie kommt das Angebot bei Kunden an und wie ist es im Handel angelaufen?
Wir arbeiten aktuell mit 20 Händlern zusammen, das sind überwiegend selbstständige Kaufleute von Edeka und Rewe. Der Verkauf läuft jetzt seit etwa sechs Wochen und wir können sagen, dass es bisher echt gut lief – auch bei Produkten, von denen wir dachten, sie tun sich eher schwer.