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Markenstudie: Konsumenten zahlen für Haltung und Engagement

Laut einer Studie sind Konsumenten bereit, bis zu 17 Prozent mehr für Marken zu zahlen, die ökologisch und sozial verantwortungsvoll handeln. Es werden zudem Marken bevorzugt, die zur Lösung globaler Probleme beitragen.

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Von Mirko Jeschke | Fotos: S. Engelhardt

Nach einer repräsentativen Studie der Managementberatung BrandTrust, die in den DACH-Staaten durchgeführt wurde, würden 88 Prozent der Befragten Marken bevorzugen, die einen aktiven Beitrag zur Lösung globaler Probleme beitragen. Ebenfalls eine große Mehrheit – 72 Prozent – hält Marken auch für kompetent, die Ursachen für globale Missstände zu beseitigen.

71 Prozent der Befragten halten es laut der Studie für sehr wichtig oder wichtig, dass Marken mit ihren Angeboten weder der Umwelt noch den Menschen schaden. Und 62 Prozent erwarten, dass Marken in allem, was sie tun, sozial und ökologisch verantwortungsvoll handeln – auch über ihre Angebote hinaus (Umgang mit Lieferanten, Mitarbeitern). Nachhaltigkeit sei im Mainstream angekommen. Diese Anforderungen mögen viele Marken erfüllen, doch im Gegensatz zu Unternehmen mit klassischen Nachhaltigkeits- und CSR-Aktivitäten hätten Impact Brands eine klare Mission. Bei der niederländischen Schokoladenmarke Tony´s Chocolonely etwa sei diese, die Schokoladenproduktion frei von Kinderarbeit zu machen.

Millennials zahlen bis zu 16 Prozent mehr

BrandTrust zufolge sind Impact Brands weder Sozialunternehmen noch NGOs. Konsumenten haben kein Problem damit, wenn eine solche Marke profitorientiert ist – im Gegenteil. „Menschen wollen Verantwortung abgeben. Sie delegieren sie an Marken und sind bereit, dafür zu bezahlen“, so Klaus-Dieter Koch, Studienautor und Gründer von BrandTrust.

Marken, die sich sozial oder gesellschaftlich engagieren, erhalten höhere Wertschätzung, die auch durch höhere Preisbereitschaft zum Ausdruck gebracht wird. 13,5 Prozent Aufpreis würden laut der Studie für Produkte von Impact Brands durchschnittlich akzeptiert; Millennials und Generation Z würden sogar bis zu 16,8 Prozent mehr zahlen.

Konsumenten entdecken ihre Macht

49 Prozent der Befragten erachten ihr persönliches Verhalten als entscheidend für die Entwicklungen in unserer Welt. Nur 32 Prozent sehen die Hauptverantwortung bei der Politik. Jeder Fünfte ist sogar der Meinung, dass Marken den größten Hebel besitzen, um solchen Herausforderungen zu begegnen. Und für 60 Prozent ist es wichtig, sich sozial und ökologisch verantwortungsvoll zu verhalten. Die Autoren der Studie werten diese Zahlen als Chancenpotential für Food- und FMCG-Marken, aber auch für den LEH. „Konsumenten entdecken ihre Macht. Sie sind von ihrem persönlichen Einflussvermögen überzeugt und handeln danach“, erläutert Sarah Böhmer.

Auch der Lebensmittelhandel der Zukunft sollte von einer Mission geleitet werden, denn Klaus-Dieter Koch prognostiziert: „Das Erfolgskonzept der letzten vier Jahrzehnte, nämlich Warenverfügbarkeit und niedrige Preise, werden für den Lebensmittelhandel nicht genügen, um für die wachsende Käuferschaft mit Werteorientierung attraktiv zu bleiben“.

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