Es dauert nicht mehr lange: Nachdem der erste Spargel aus Spanien und Griechenland bereits Mitte Februar auf den Markt gekommen ist, wird es Ende März voraussichtlich auch bei uns so weit sein: In den sonnenreichsten Anbauregionen ist dann der erste deutsche Spargel reif für die Ernte.
Qualität voraussichtlich sehr gut
Für Mengenprognosen ist es noch zu früh, doch zur Qualität des heimischen Spargels lassen sich vorsichtige Aussagen treffen. „Als mehrjähriges Wurzelgewächs zieht die Spargelpflanze die Energie zum Austreiben kräftiger Stangen aus dem Klima des Vorjahres“, erklärt Simon Schumacher, Geschäftsführer vom Verband der Süddeutschen Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE). Mindestens 100 Tage Sonne muss sie tanken, damit sie genügend Assimilate in der Wurzel speichern kann – weshalb die Saison in Deutschland jährlich mit dem Johannistag am 24. Juni endet. Danach hat die Spargelpflanze Zeit, einen Busch auszubilden und Photosynthese zu betreiben.
„2023 hatten wir in Sommer und Herbst ausreichend Sonnentage, sodass wir auf einen sehr hochwertigen deutschen Spargel hoffen. Entscheidend für die Menge wird allerdings die Sonnenstrahlung im März und April 2024 sein.“ Durch die Folienbespannung heizt sie die Luft darunter auf bis zu 50 Grad Celsius auf und den Damm auf 18 bis 20 Grad Celsius. „Unter solchen Bedingungen wächst eine Spargelstange locker sieben Zentimeter am Tag.“
1,6 Kilogramm frischen Spargel (ohne verarbeitete Ware) haben die Deutschen 2020/2021 im Schnitt pro Kopf verzehrt.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Auf moderate Preise achten
Auf 21.300 Hektar wurde die kostbare Stange 2023 angebaut. Damit ist Spargel das Gemüse mit der größten Anbaufläche hierzulande, doch die Fläche schrumpft kontinuierlich. Billige Ware aus dem Ausland, hohe Lohn- und Produktionskosten sowie unsichere Wetterbedingungen schrecken immer mehr Bauern ab. Vor allem zu Beginn der Saison ist die Pflanze pflegeintensiv und die Ernte aufwändig. Da müssen viele Kilometer Folien angehoben und die wenigen Stangen im Damm gesucht werden. Das treibt in Kombination mit einem noch knappen Angebot den Preis in die Höhe: Ein Kilopreis von 20 Euro für weißen Spargel ist dann keine Seltenheit.