Wie kann gleichbleibend hohe Qualität bei Obst und Gemüse angesichts von immer größeren Wetterschwankungen gewährleistet werden? Wo kann man in der Wertschöpfungskette sparen? Wann ist der Konsument bereit, höhere Preise zu akzeptieren - vielleicht, wenn er mehr Informationen über Anbauorte und -bedingungen der Ware erhält? Und wie können die Arbeits- und Lebensbedingungen für die Produzenten im Globalen Süden verbessert werden? Hier Statements aus der Jury des Deutschen Frucht Preises 2023.
Überzeugen am POS: Durch mehr Transparenz zur Preisakzeptanz?
Jörg Pretzel, Symposium Feines Essen und Trinken
"Es ist sicherlich richtig, dass bei der Kaufentscheidung wieder der Preis verstärkt in den Vordergrund gestellt wird . Dies bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass die Informationen Seiten des Handels beziehungsweise der Industrie aktuell nicht zur Verfügung gestellt werden müssen. Allein die rechtlichen Vorgaben zwingen auch in der aktuellen Situation die Beteiligten die Informationen zur Verfügung zu stellen."
David Hintzen, GS1 Germany
"Die Moral stirbt am Regal, das ist der bekannte Spruch, aber damit kommen wir nicht weiter. Transparenz bei einer Ware wie verderblichen Lebensmitteln - das ist ein steiniger Weg. Wir brauchen eindeutige Identifikation und Transparenz beim Produkt. Fragen wie: Welcher Lieferant? Welches Feld? Welche Herkunft? Welche Anbauweise? Welche Art der Düngung? Verwendung von Pestiziden? Label? Bio? - alle müssen wir beantworten können. Wir von GS1 wollen durch unsere Standards zur Identifikation und Prozessen die technischen Voraussetzungen schaffen, damit der Konsument auf Basis von validierten Informationen eine Kaufentscheidung treffen kann. So werden wir mit der Branche zusammen immer besser."
Effizienz steigern: Was geht bei Verarbeitung und logistischen Prozessen?
Jasmin Bövingloh, IFCO Germany
"Innovation ist die Grundlage für unseren Geschäftserfolg. Am wichtigsten ist, dass der zirkuläre Ansatz unseres Poolingmodells ein Höchstmaß an betrieblicher Effizienz, Lebensmittelsicherheit und Retail Readiness gewährleistet. Unsere wiederverwendbaren Verpackungsbehälter (RPCs) verfügen über eine Vielzahl innovativer Funktionen zur Vermeidung von Produktschäden und Optimierung von Arbeitsabläufen, die es unseren Kunden ermöglichen ihre Betriebskosten zu senken. Wir sind stets bestrebt unsere Abläufe durch weitere Automatisierung, Standardisierung und Optimierung der Logistikflüsse effizienter zu gestalten.
Obwohl unsere Produkte nicht nach dem Eco-Score bewertet werden können, sind IFCO-Produkte Cradle to Cradle Certified, die anerkannteste Produktzertifizierung der Kreislaufwirtschaft. Tatsächlich können Kunden, die wiederverwendbare Verpackungen anstelle von weniger nachhaltigen Einwegalternativen verwenden, ihren Eco-Score positiv beeinflussen."
Moritz Oberrauch, IDM Südtirol
"Der Bereich Trade Marketing Food plant und setzt verschiedene Promotion-Aktivitäten für die Sektoren Apfel, Speck, Milch, Wein und Produkte mit Qualitätszeichen Südtirol um. IDM organisiert bei Handelspartnern im In- und Ausland neben produktspezifischen Aktionen vermehrt Gemeinschaftsauftritte am Point of Sale (POS) unter dem Dach „Südtirol“. Wir wollen damit Südtirol als Herkunftsland von qualitativ hochwertigen Agrarprodukten und Lebensmitteln positionieren, Informationen zur Qualität kommunizieren sowie den Bekanntheitsgrad und das Image der Qualitätsprodukte ausbauen und deren Absatz steigern."