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Studie: Shopperverhalten in Zeiten der Krise

Geht in den aktuellen Krisenzeiten alles nur noch über den Preis? Eine Studie von Mafowerk zeigt auf, wie sich das Shoppingverhalten bei FMCG in der Krise verändert hat.

Von Mirko Jeschke | Fotos: phpetrunina14 / stock.adobe.com

Angesichts der aktuellen Krise verändert sich das Kaufverhalten für Waren des täglichen Bedarfs stark: vor dem Hintergrund einer stark steigenden Inflation und absehbarer finanzieller Mehrausgaben für Energie achten die meisten Verbraucher stärker auf den Preis der Produkte und reagieren damit auf knappere Haushaltsbudgets. Zusätzlich kommt es nach Preis-Verhandlungen zwischen Industrie und Handel immer häufiger zu Regallücken bei bekannten Marken durch Auslistungen des Handels oder Nichtbelieferungen der Industrie, was die Kaufentscheidungen zusätzlich beeinflusst. Die Trend Evaluation  Shopper Insights „Shopperverhalten in Zeiten der Krise“ des Marktforschungsunternehmens Mafowerk hat das geänderte Kaufverhalten und die aktuellen Einstellungen der Verbraucher nun untersucht (Zielgruppen-Online-Studie mit 2.000 Verbrauchern).

Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass acht von zehn Verbrauchern ihr Kaufverhalten gegenüber dem Vorjahr geändert haben. Wobei die Mehrheit der Befragten mit 67 Prozent nun vor allem stärker auf preisgestützte Aktionen bei Markenprodukten achtet. Die zweitwichtigste Einsparmaßnahme der meisten Konsumenten ist die Steigerung ihrer Einkäufe im Discounter. Wovon unter anderem die Warengruppen Obst und Gemüse profitieren, die jetzt verstärkt im Discounter eingekauft werden.

Die Untersuchung ergab weiterhin, dass man sich nach Meinung der Konsumenten bedarfs- und verbrauchsmäßig am ehesten beim Konsum von Fleisch sowie von Wurstwaren an der Bedientheke und bei Spirituosen einschränken kann: 36 Prozent kaufen Fleisch nun weniger ein. Bei Wurstwaren an der Bedientheke sowie bei Spirituosen sind es jeweils 30 Prozent der Verbraucher, die nun weniger häufig als im Vorjahr bzw. gar nicht mehr kaufen.

Bei Daily Usage-Warengruppen dagegen fallen die Einschränkungsmöglichkeiten naturgemäß schwerer und die Verbrauchsreduzierung damit auch deutlich geringer aus. Hier beachtet die überwiegende Mehrheit Preisaktionen bei Markenprodukten und kauft dann auch. Frauen verhalten sich deutlich preisbewusster als Männer und nehmen in nahezu allen Warengruppenbereichen die Aktionspreise bei Markenprodukten vor einer Kaufentscheidung noch häufiger in den Fokus.

Neben der Frage, inwieweit Shopper bei einer Erhöhung des Normalpreises bei Markenprodukten zu günstigeren Handelsmarken abwandern, treibt derzeit eine weitere spannende Frage die Branche um: Wie reagieren Kunden, wenn es die gewünschte Marke im Geschäft, in dem man normalerweise einkauft, plötzlich gar nicht mehr gibt, weil sie ausgelistet wurde? Auch dieses Thema wurde in der vorliegenden Studie untersucht und zwar für ausgewählte Marken-Benchmarks.

Hier geht’s zur Mafowerk-Studie „Shopperverhalten in Zeiten der Krise 2022“.

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