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Tiefkühlmarkt 2020: Gespaltene Bilanz

Rekordabsatz im LEH, einschneidender Verlust im Außer-Haus-Markt: In der Summe drückt die Pandemie die TK-Marktentwicklung 2020 ins Minus.

Von Sibylle Menzel | Fotos: dti

Die erfolgsverwöhnte Tiefkühlbranche muss einen Rückschritt hinnehmen: Der anhaltende Gastronomie-Lockdown führte im Außer-Haus-Markt  zu "dramatischen Verlusten", die durch die gute Performance im LEH nicht aufgefangen werden konnte. So das Fazit des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) zur heute veröffentlichten Absatzstatistik 2020.

Der Gesamtabsatz von Tiefkühlkost in Deutschland verzeichnete 2020 einen mengenmäßigen Rückgang von -4,5 Prozent auf rund 3,7 Millionen Tonnen, der Gesamtumsatz sank um -1,8 Prozent auf 15,1 Milliarden Euro.

Als Folge der Gastronomiekrise sank auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost 2020 um -2,1 Kilogramm auf 44,8 Kilogramm. Das ist ein in dieser Höhe noch nie da gewesener Rückgang, der vom Trend der letzten 30 Jahren ungewöhnlich abweicht, meldet das dti.

Ein außerordentliches Mengenwachstum wurde dagegen im LEH und den Heimdiensten ermittelt: 12,1 Prozent plus bei einer Absatzmenge von 2,1 Millionen Tonnen - ein Rekordabsatz. Der Tiefkühlumsatz im LEH/HD stieg um +13,4 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro und übertraf damit erstmals die Neun-Milliarden-Marke deutlich. Warengruppen, die zum selber Kochen geeignet sind, wie Kartoffelprodukte (+18,2 %), Gemüse (+16,3 %) und Fisch (+15,9 %), konnten besonders stark zulegen.

Anders im Außer-Haus-Markt: Der Absatz ging um -20,3 Prozent auf 1,6 Millionen Tonnen zurück. Der TK-Umsatz erreichte einen Wert von 5,7 Milliarden Euro und verringerte sich damit um -19,6 Prozent. Hier lagen alle TK-Warengruppen im zweistelligen Minus-Bereich.

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