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Tönnies verzeichnet Umsatzrückgang um 12 Prozent

Der Fleischkonzern Tönnies musste 2021 einen Umsatzrückgang um 12 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro hinnehmen, was neben Corona und ASP auf niedrige Erzeugerpreise und stark gesunkene Tierzahlen zurückgeführt wird.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Tönnies

Die Tönnies-Unternehmensgruppe hatte 2021 – wie die gesamte Fleisch- und Wurstbranche – mit Umsatzeinbrüchen zu kämpfen. Der Umsatz der Unternehmensgruppe reduzierte sich demnach im abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 6,2 Milliarden Euro, nach 7,05 Milliarden. Euro im Jahr 2020. Den Angaben zufolge ist dies vor allem auf durchgängig niedrige Erzeugerpreise und stark gesunkene Tierzahlen in Deutschland zurückzuführen. Die Branche war 2021 zudem geprägt von Corona und der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Durch die Pandemie waren Gastronomie, Mensen und Co. wochenlang geschlossen oder nur eingeschränkt geöffnet sowie Großhandelsunternehmen massiv betroffen. Zudem blieben laut Tönnies Fußballstadien leer, große Familienfeiern und Hochzeiten fielen aus, der Fleisch- und Wurstverzehr ging dadurch automatisch zurück.

Im Zuge der „t30“-Nachhaltigkeitsagenda setzt Tönnies nach eigenen Angaben auf Kreislaufwirtschaft und den schonenden Einsatz von Ressourcen. Dazu gehöre auch eine ganzheitliche Vermarktung der Tiere. Die ASP sorge jedoch seit ihrem ersten Auftreten bei einem Wildschwein in Deutschland dafür, dass Teilstücke wie Schnäuzchen, Schwänzchen oder Pfötchen nicht Richtung Asien exportiert werden dürfen. Ein adäquater Absatzmarkt und damit wichtige Wertschöpfungspotenziale würden fehlen.

Im vergangenen Jahr investierte Tönnies einen dreistelligen Millionenbetrag in Nachhaltigkeit und Automatisierung. „Effizienz und Nachhaltigkeit stehen in keinem Widerspruch. Es ist unsere Aufgabe, die Versorgungssicherheit mit Tierschutz, Umweltschutz, sozialer Verantwortung und einem für die gesamte Kette fairen Preis in Einklang zu bringen“, erläutert Dr. Gereon Schulze Althoff, Leiter Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit.

„Das Jahr 2021 war für uns nicht zufriedenstellend“, sagt Clemens Tönnies, Geschäftsführender Gesellschafter der Tönnies Unternehmensgruppe. Trotz des schwierigen Jahres habe sich das Familienunternehmen aber behaupten und Marktanteile hinzugewinnen können. „Und wir sind absolut überzeugt, dass wir mit dem eingeleiteten Transformationsprozess und dem qualitativen Wachstum hin zu mehr Tieren aus höheren Haltungsformen die Weichenstellungen für eine Trendumkehr eingeleitet haben.“ So stammen heute rund 50 Prozent aller Tiere bei Tönnies dank ausgebauter Tierwohlprogramme aus übergesetzlichen Haltungsformen, heißt es.

Wie Tönnies weiter mitteilte, blickt die Unternehmensführung optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft. Einen großen Vorteil stelle die Vielschichtigkeit der Gruppe dar, da diese längst nicht mehr nur Schlacht- und Zerlegebetrieb sei, sondern Lebensmittelproduzent. Neben Fleisch und Wurst produziere das Familienunternehmen Saucen, Suppen sowie vegetarische und vegane Produkte.

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