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Warenkunde: Bunte Teevielfalt gegen den Durst

Sattes Rot, leuchtendes Orange und feines Grün zaubern bunte Farben in Tassen und Gläser – farbintensive Lebensmittel trenden gerade, so auch bei Tee. Zudem sind Eistees diesen Sommer enorm angesagt.

Tee wird wegen seiner vielen positiven Eigenschaften weltweit geschätzt. Foto: Adobe Stock/Natali Terr
Von Johanna Wies | Fotos: stock.adobe.com/NataliTerr, volff, oxie99

Tee ist in Deutschland so beliebt wie noch nie: Rund 70 Liter Tee pro Kopf haben die Verbraucher 2020 getrunken und damit einen neuen Rekord aufgestellt (Tee Report 2021, Deutscher Tee & Kräutertee Verband). Besonders die Bewegung zu mehr ausgewogener und bewusster Ernährung beflügelt den Konsum von Schwarz- , Kräuter- und Früchtetees als kalorienarme Durstlöscher und als Genussmittel – gerne in Bio-Qualität. Bei jüngeren Teefans ist koffeinhaltige Mate seit Jahren zunehmend beliebt.

Sven Knoren, stellvertretender Marktleiter Zurheide Feine Kost Berliner Allee, setzt beim Tee-Sortiment auf Produktvielfalt und bietet in seinem Markt deshalb den Kunden ein breites Spektrum an Teevarianten an: vom klassischen Regal mit den bekannten Teeanbietern über besondere Premium-Teesorten bis hin zu lose Ware. „Unsere Kunden greifen hauptsächlich auf das klassische Sortiment zurück. Wir von Zurheide Feine Kost beobachten aber auch einen wachsenden Trend hin zu qualitativ hochwertigen Teeprodukten und loser Ware. Hinzu kommt, dass Teeliebhaber vermehrt nach besonderen Sorten fragen“, so Knoren.

Tee löscht Durst auf frische Farben

Lebensmittel, die frische Farben auf Teller, in Tassen und Gläser bringen oder stylischen Farbkonzepten folgen, liegen gerade voll im Trend. Mit fantasievollen Kreationen und vielen natürlichen Zutaten haben sich deutsche Teehersteller auf die neue Freude an mehr Farbe im Leben eingestellt.

Nicht nur eine Momentaufnahme, sondern eine spürbare Bewegung in Richtung bunte Ernährungsvielfalt macht sich derzeit auch in einschlägigen sozialen Netzwerken bemerkbar. Farbenfrohe Lebensmittel und Getränke trenden vor allem bei jungen Verbrauchern, die gerne Neues für sich und ihr soziales Umfeld aufspüren. Ganz vorne mit dabei sind farbintensive Tees, Kräuter- und Früchtetees, die sich zudem auch mit einem achtsamen und möglichst kalorienarmen Lifestyle vereinbaren lassen.  

Die Kreationen von Früchte-, Kräuter- und Rooibos-Tees deutscher Teehersteller begeistern nicht nur durch intensive Geschmackserlebnisse, mit natürlichen Zutaten wie Cranberries, Erdbeeren, Himbeeren, Rosen oder Saflorblüten zaubern sie gleich noch wunderbare Farben in Tassen, Gläser und Becher. Auch Zutaten wie Hibiskus, Grüner Rooibos oder Kurkuma gehören dabei zum natürlichen Repertoire, mit dem trendgerecht koloriert wird. Ob sattes Rot, leuchtendes Orange, feines Grün oder knalliges Pink – alles ist möglich. „Dass Farben in unserer Ernährung eine wichtige Rolle spielen, ist ja eigentlich ein alter Hut. Neu ist allerdings, dass sie ganz bewusst eingesetzt werden, um Genusserlebnisse zu toppen. Dabei bieten sich Kräuter- und Früchtetees mit ihrer Farb- und Geschmacksvielfalt von selbst an und sorgen schnell mal für den gewünschten Wow-Effekt”, so Kyra Schaper, PR-Referentin vom Deutschen Tee & Kräutertee Verband, zum aktuellen Trend.

Sehen klassische Tees jetzt eigentlich blass dagegen aus? Dazu hat Kyra Schaper für alte und neue Teefans noch einen Tipp: „Auch japanischer Sencha, chinesischer Yellow Tea aus der Provinz Hunan oder Vietnam Red Tea haben eine intensive Farbigkeit und sorgen für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse. Und das sind nur einige Beispiele aus der großen Farbwelt der Tees”. 

Tees sind ein Ausdruck eines bewussten Lifestyles

Deutschland ist mittlerweile zum größten Mate-Importeur innerhalb der EU herangewachsen. Generell ist es aber die bunte Vielfalt an unterschiedlichen Sorten, Geschmacksnoten und Verarbeitungsmethoden von Tees, Kräuter- und Früchtetees, welche die Teetrinkenden zunehmend fasziniert. Tees, die beispielsweise als Cold-Brew serviert werden oder Eistees, Cocktails und Back- sowie Kochrezepte, bei den Tees als Zutat verwendet werden, liegen derzeit im Trend und sind Ausdruck eines bewussten Lifestyles.

Tee ist nach Wasser das zweitbeliebteste Getränk auf der Erde. Auch deshalb haben die Vereinten Nationen 2019 den 21. Mai jeden Jahres zum „International Tea Day“ erklärt, der in Deutschland als „Tag des Tees“ gefeiert wird, um so auch die traditionell große Beliebtheit von Kräuter- und Früchtetees bei uns zu würdigen. „Die unangefochtenen Weltmeister im Teetrinken sind nach wie vor die Ostfriesen. Mit einem Verbrauch von 300 Litern Tee pro Kopf im Jahr liegen sie noch vor den großen Teenationen Irland und Großbritannien. Grundlagen für die große Geschmacksvielfalt, mit der Tee uns immer wieder überrascht, sind – neben den vielen unterschiedlichen Anbaugebieten und Verarbeitungsmethoden – auch die große Anzahl von verwendeten Zutaten und Rohstoffen. Für die Herstellung von Kräuter- und Früchtetees werden über 400 verschiedene Pflanzenteile von rund 300 Pflanzen verwendet, die auch heute noch zu einem großen Teil aus Wildsammlungen stammen“, sagt Kyra Schaper, PR-Referentin, Deutscher Tee & Kräutertee Verband.

China, Indien, Kenia und Sri Lanka

Die Top 4 der Tee-Erzeugerländer sind in absteigender Reihenfolge China, Indien, Kenia und Sri Lanka. 2020 wurden in China 45,6 Prozent des weltweiten Tees produziert, in Indien 20,9 Prozent, in Kenia 9,5 Prozent und in Sri Lanka 4,6 Prozent. Zur besseren Einordnung: Während in China 2.740.000 Tonnen Tee produziert wurden, waren es in Sri Lanka 278.489 Tonnen, das heißt in China wurde nahezu die 10-fache Menge erzeugt. Interessant dabei sind allerdings die Exportquoten. Während Tee aus Kenia zu über 90 Prozent exportiert wird, verbleibt der überwiegende Teil des chinesischen Tees im eigenen Land.

„Ein interessanter Fakt: Deutschland ist zwar bis auf Zutaten wie Kräuter und Früchte kein Tee-Erzeugerland, exportiert allerdings hier veredelte Tee-Spezialitäten in 108 verschiedene Länder. Besonders wegen ihrer hohen Qualität sind die Erzeugnisse deutscher Hersteller weltweit geschätzt. Genauso wie die Teevielfalt stetig wächst, tut sich auch etwas bei den Teeanbaugebieten. Teefans können sich unter anderem auch auf Erzeugnisse aus Georgien, Kolumbien, Mosambik und Neuseeland freuen“, so Schaper.

Das sind die wichtigsten Sorten

Das sind die neuen Produkte


Tipps für den PoS

Sven Knoren, stellvertretender Marktleiter Zurheide Feine Kost Berliner Allee, rät, Tee immer im Verbund mit anderen Heißgetränken oder Komplementärprodukten, wie Kaffee und Brotaufstriche, zu verkaufen. „Bei uns haben sich zudem Teeaktionen im Rahmen von Länderwochen, zum Beispiel England, bewährt. Während dieser Zeit klären wir über unsere Kommunikationskanäle wie Webseite, Social Media oder Handzettel speziell zum Thema Tee auf, geben Tipps und stellen neue Produkte und Sorten vor.


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