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Weinlese 2023: Gute Qualität – große Unterschiede im Ertrag

Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) mitteilt, war die diesjährige Weinlese geprägt von einer gründlichen Selektion gesunder Trauben. Bundesweit wird ein Ertrag von circa 8,8 Millionen Hektolitern Weinmost erwartet.

Von Jenny Rommel | Fotos: Deutsches Weininstitut (DWI)

Extreme Trockenheit im Juni, starke Niederschläge bis in den August und das Aufkommen der Kirschessigfliege: In diesem Jahr hatten die Weinbaubetriebe viele Herausforderungen zu meistern. Starker Spätsommerregen machte eine schnelle Lese erforderlich, sodass in diesem Jahr die meisten Rebsorten nahezu zeitgleich erntereif waren. Gelesen wurde Tag und Nacht, um die Trauben in dem außergewöhnlich warmen September möglichst kühl einzuholen. So war bereits Ende September in Rheinhessen, Pfalz oder Baden die Weinlese beendet. Einige Winzer sprachen sogar von der schnellsten Lese, die sie je erlebt haben.

Abweichungen im Ertrag

Die Ertragssituation in den 13 Anbaugebieten stellt sich je nach Rebsortenstruktur, Lage, Bodenart und Bewirtschaftungsweise sehr unterschiedlich dar. In den drei größten deutschen Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz und Baden geht man von Durchschnittserträgen aus, die ungefähr auf dem Niveau der letzten zehn Jahre liegen. Die Württemberger Weingärtner liegen mit ihrem geschätzten Ernteergebnis fünf Prozent unter dem zehnjährigen Mittel und bei den Moselwinzern beläuft sich das Minus auf vier Prozent. Über einen Ausnahmejahrgang mit einem Mengenplus von 23 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel freut man sich in Sachsen, in der Region Saale-Unstrut erwarten die Weinerzeuger eine Erntemenge, die um 13 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnittsertrag liegt. Das prognostizierte Plus von neun Prozent stimmt die fränkischen Erzeuger positiv. Das Gleiche gilt für die Winzer an der Nahe (plus 8 Prozent), im Rheingau (plus 6 Prozent) und an der Hessischen Bergstraße (plus 6 Prozent). Nach jüngsten Schätzungen wird laut dem Deutschen Weininstitut (DWI) bundesweit ein Ertrag von rund 8,8 Millionen Hektolitern Weinmost erwartet – ein Prozent unter dem Durchschnittsertrag der letzten zehn Jahre, drei Prozent unter der Vorjahreserntemenge von 9,1 Millionen Hektolitern.

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