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Westfleisch an Vion-Standorten in Süddeutschland interessiert

Der genossenschaftlich organisierte Fleischvermarkter Westfleisch hat sein Kaufinteresse an Vion-Standorten in Süddeutschland erklärt. Zuletzt hatte das Bundeskartellamt Vion den Verkauf von Schlachthöfen an die Premium Food Group (vormals Tönnies) untersagt.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Westfleisch

Deutschlands zweitgrößter Fleischvermarkter Westfleisch bekräftigt sein Kaufinteresse an den Vion-Standorten in Süddeutschland. Vion ist ein Unternehmen der Fleischindustrie mit Sitz im niederländischen Boxtel und aktuell der drittgrößte Schlachtkonzern in Deutschland.

Am 12. Juni hatte das Bundeskartellamt das Vorhaben der Tönnies International Management GmbH untersagt, mehrere Unternehmen und Beteiligungen von der Vion GmbH und der Vion Beef B.V., insbesondere die Schlachthöfe in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg, zu erwerben.

Vor dem Hintergrund des angekündigten Rückzugs von Vion aus Deutschland und der kartellrechtlich gescheiterten Übernahme der bayerischen Schlachthöfe durch die Premium Food Group (vormals Tönnies) stellt Westfleisch heute im Haus der Bayerischen Landwirtschaft in Herrsching am Ammersee seine Pläne für eine nachhaltige und regionale Schlachthofstruktur vor. Zu dem Dialogformat sind Vertreter der bayerischen Landwirtschaft, Politik und Verbände eingeladen, darunter MdL Petra Högl, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und Günther Felßner, Präsident des Bayerischen Bauernverbands.

„In der öffentlichen Diskussion ist zunächst der Eindruck entstanden, es gebe nur einen Bewerber für die Vion-Betriebe in Süddeutschland. Doch die Region braucht eine wettbewerbsfähige, unabhängige und zukunftssichere Schlachthofstruktur“, so Dr. Wilhelm Uffelmann, CEO der Westfleisch SCE. „Im Gegensatz zu möglichen Konkurrenten kennen wir als Genossenschaft die Bedürfnisse der Landwirtschaft genau und wollen gemeinsam mit den bayerischen Bäuerinnen und Bauern Verantwortung übernehmen.“ Und abschließend: “Wir sind bereit die Vion-Betriebe zu übernehmen und die Landwirtschaft, den ländlichen Raum und Tierhaltung in Süddeutschland in die Zukunft zu führen.”

Finanzen und Ressourcen sicher

Der CEO betont, dass Westfleisch bereits heute ein verlässlicher Partner für die Bauern im Süden Deutschlands sei und über die notwendigen Ressourcen verfüge, um eine belastbare Zukunftsperspektive für Erzeuger, Verarbeiter, Kunden und die Region zu bieten.

Bezüglich der Machbarkeit sei “die Übernahme der deutschen Vion-Betriebe durch Westfleisch kartellrechtlich unbedenklich”, so der CEO. Diese Überzeugung fußt auf einer Einschätzung der auf Kartellrechtfragen spezialisierten Sozietät CMS, die Westfleisch in dem Prozess begleitet.

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