Artikel

Store-Check Rewe Bayreuth ZOH: Endlich mitten in der Stadt

Die Chance auf einen Vollsortimenter in Innenstadtlage hat Rewe in Bayreuth ergriffen. Auch das Hin und Her um das Karstadt-Gebäude änderte nichts an dem Projekt – nun sind die Kunden zu Recht angetan.

Großzügig: Die Gänge im neuen Markt sind bequem breit. Self-Scan-Kassen sorgen für schnelle Bezahlvorgänge. Foto: RUNDSCHAU/Kausch
Von Martina Kausch | Fotos: RUNDSCHAU/Kausch

Es rennt – und zwar richtig. Rund 18.000 Kunden wöchentlich zählt Marktmanager Marcel Bertelmann – 18.000, die auf 1.200 Quadratmetern Fläche ganztägig das volle Angebot erwarten. Keine Frage – der neue Rewe in der Bayreuther Innenstadt ist ein Anziehungspunkt, zumal man per Rolltreppe aus den Karstadt-Etagen direkt ins Lebensmittelreich im Erdgeschoss gelangen kann. Doch der Reihe nach.

Lange war nicht sicher, ob Karstadt in Bayreuth weiterbetrieben würde. Auch in dieser Unsicherheit hielt Rewe an dem Plan fest, im Erdgeschoss des Gebäudes einen Innenstadtmarkt zu etablieren. Apart an der Situation:  Benutzt man den Eingang in der Kanalstraße, kann man innen wählen, ob man nach links oder rechts abbiegt. Links gehtʼs zu Norma. Und rechts über eine schön gestaltete kleine Passage an einem Bäckertresen vorbei in den Rewe-Markteingang. Hier lockt als Erstes Deli am Markt, die Rewe-spezielle heiße Theke, mit ansprechenden Sitzplätzen samt Steckdosen und USB-Anschlüssen für Laptop und Smartphone. Das Angebot reicht von belegten Semmeln bis hin zu warmen Gerichten, wechselndem Mittagstisch und Desserts wie Milchreis mit Kirschen. Alles richtig gemacht also bei der Kundenbegrüßung.

Lösungen für den Kundenstrom

Die breiten, bequemen Gänge fallen sofort auf – offenbar hat man bei der Planung durchaus mit einem großen Kundenstrom gerechnet. Von dem berichtet Marktmanager Marcel Bertelmann auch im Interview (S. 20). Durchaus eine Herausforderung, die vielen Kleinsummenkäufer (Durschnittsbon: 8,75 Euro) freundlich durch den Markt zu lotsen. 

Aber Rewe meistert hier den Spagat zwischen To-go-Angebot und Wocheneinkauf gut. Das Convenience-Angebot ist großzügig: Eine große Getränkekühlung und das umfangreiche Bake-off-Sortiment sowie eine ebenfalls große SB-Abteilung erfüllen die Wünsche derjenigen, die sich für Schule oder Job, für zweites Frühstück oder Mittagspause eindecken. 


“Der Kundenstrom ist bei uns enorm – wir haben 18.000 Kunden wöchentlich.”

Marcel Bertelmann, Marktmanager Rewe


Denn laut Bertelmann gibt es während der Öffnungszeiten kaum Pausen beim Kundenstrom: Auf die Schüler, die sich gleich nach sieben Uhr einfinden, folgen nach einer kurzen Unterbrechung bereits ab zehn Uhr die Brotzeitfreunde, dann die Mittagskunden und ab 14 Uhr bereits all diejenigen, die nach Arbeitsschluss für Familie und Zuhause einkaufen. 

So bietet der Markt als Vollsortimenter zumindest das gute Grundgerüst auch des Wocheneinkaufs – aber Schnaufpausen für die Mitarbeitenden? Oft Fehlanzeige, gute Arbeitsplanung ist wichtig. 34 Mitarbeitende bilden aktuell das Team um den Marktmanager, der übrigens vor seinem Job in Bayreuth in Bamberg bei Rewe als Marktleiter tätig war. Dass er aus dieser Zeit Lieblinge wie Bamberger Bier und Senf nun auch in seinem neuen Markt ins Sortiment aufgenommen hat, sehen ihm die Bayreuther  mit speziellem Humor nach.

Modern, gepflegt, übersichtlich

Gleich am Beginn des Kundenlaufs und vor den Convenience-Regalen wirkt die Obst- und Gemüseabteilung modern, gepflegt und übersichtlich. Die Ware wird auf vier Etagen angeboten, teilweise ist noch Platz für großformatige Bilder. Sie können später Informationen über regionale Produzenten weichen, denn das Thema Regionalität möchte Marktmanager Bertelmann erweitern. Die gelben Rewe-regional-Schilder („Aus deiner Region“) sind aber schon zu finden. 

Landflair in der Optik

Ein Thema ist bei einem Innenstadtmarkt erfahrungsgemäß das der Verpackung. Wer in der Mittagspause einkauft und die Ware mit ins Büro nimmt, wird Obst und Gemüse wohl eher verpackt schätzen – dementsprechend hat Rewe das Angebot gestaltet.

Bereits bei den ersten Schritten fällt der farblich ansprechende – und pflegeleichte – Bodenbelag auf, der zusammen mit den anthrazitfarbenen Regalen einen gepflegten Eindruck vermittelt. Geflochtene Körbe als Lampen und Schütten in der Gemüseabteilung und im gesamten Markt sorgen für Landflair, denn in einer Stadt wie Bayreuth soll man es mit dem Urban Style sicher nicht übertreiben.

Viel Auswahl an der Theke

Einen Innenstadtmarkt ohne Bedientheke gibt es immer öfter. In Bayreuth hat sich Rewe anders entschieden – angesichts der geschätzten fränkischen Wurstspezialitäten die einzig richtige Entscheidung. Denn auch wenn, wie Marcel Bertelmann bemerkt, die Nachfrage nach Veganem und Vegetarischem stetig steigt,  möchten viele Kunden auf Schwarzgeräuchertes, Kulmbacher Bratwurst, Kümmelmettwurst und Co. von Metzgern möglichst aus der Region nicht verzichten. Rewe setzt außerdem auch in diesem Markt auf sein Strohschwein-Programm, auch Fleisch und Wurst mit dem bayerischen GQB-Label (Geprüfte Qualität – Bayern) sind zu haben. Die immerhin acht Meter lange Frischetheke bietet also ein durchaus gediegenes Angebot mit viel regionalem Bezug einschließlich einer gut sortierten Käseauswahl.


“Wir werden den Bake-off-Bereich um drei Meter erweitern und noch mehr regionale Produzenten mit Angeboten einbinden.”

Marcel Bertelmann, Marktmanager Rewe


Schwerpunkt To-go

Trotz allem Schönen und Guten für die Grundversorgung – der Rewe an der ZOH ist auch ein Markt für den To go-Bedarf. Gleich vom Eingang aus gut sichtbar ist unter dem Regalmotto „Schnell und einfach genießen“ das Angebot gekühlter Fertiggerichte versammelt, mit separatem Veggie-Sortiment. Eat Happy ist mit einem Sushi-Angebot vertreten. Ein Renner ist laut Bertelmann das Thema Bake-off. Die fränkisch-urbanen Kunden treiben die Nachfrage derart, dass dieser Bereich um drei Meter erweitert werden soll. 

Ein Phänomen ist selbst für den Marktmanager, wie gut die Getränkekühlung bei den Kunden ankommt – egal ob im Sommer oder im Winter. Allein rund 900 Flaschen Bayreuther Helles Bier gehen wöchentlich über das Kassenband, viele davon eben gleich gekühlt. Auch Energydrinks und Kaffeespezialitäten seien in gekühlter Form besonders beliebt.

Den oftmals eiligen Kunden angepasst ist die Kassensituation. Scan&Go ist bei jungem Publikum beliebt, Self-Scan-Kassen sorgen für eine möglichst staufreie Bezahlsituation. Auf die Sortimentsgestaltung angesprochen, berichtet Marcel Bertelmann, dass er künftig viel Potenzial im Bereich Fitness- und Sportlernahrung sowie im veganen Sortiment sehe. Zwar gebe es bereits sechs Meter Kühlregale für Veggie-Produkte, aber Angebot und  Nachfrage stiegen nach wie vor.

Viel Zustimmung aus dem Netz

Nach einigen Monaten im Betrieb können sich die Rewe Süd und Marcel Bertelmann über das überwiegend positive Kundenecho auch im Netz freuen. „Sehr gut sortierter neuer Supermarkt in der Innenstadt. Sehr gute Salatbar und auch sonst guter Bäcker mit dabei, es gibt warmes Essen usw. Absolut eine Bereicherung für die Innenstadt“, schreibt aktuell ein Google-User. „Eine absolute Bereicherung für die Innenstadt. Im Gastrobereich wären vegetarische und Fischgerichte toll. Tolle Salatbar im Markt“, berichtet ein anderer Bewerter.

Und ein weiterer fasst seine Eindrücke gut zusammen: „Schöner moderner und sauberer Supermarkt. Reichhaltiges Obst- und Gemüseangebot sowie eine Salattheke überzeugen durch Frische. Auch die Frischetheke verfügt über eine große Auswahl an Fleisch, Wurst, Käse und Antipasti. Hervorzuheben ist die Snackbar ‚Deli‘ im Eingangsbereich. Hier gibt es täglich wechselnde leckere Gerichte zum fairen Preis.“ 


INTERVIEW

Marcel Bertelmann, Marktmanager

Worauf wurde bei Ihrem Rewe-Markt in der Innenstadtlage in Bayreuth besonderer Wert gelegt?
Zweierlei war bei der Planung besonders wichtig: breite Gänge und der Fokus auf die Frische. Wir erleben täglich, dass beides richtig ist, denn der Kundenstrom ist bei uns enorm: Wir haben wöchentlich rund 18.000 Kunden!

Wow! Und wie sind Ihre Erfahrungen der ersten Monate, was „rennt“?  Was möchten die Kunden?
Vor allem die Frische. Von den Schülern am Morgen bis zu Brotzeitlern am Vormittag und den Nachmittags-Shoppern sind Bake-off-Artikel, der SB-Bereich und Convenience sehr gefragt. Und unsere fünf Meter lange Getränkekühlung!

Was sind Ihre weiteren Ziele?
Wir werden bald den Bake-off-Bereich um drei Meter erweitern. Das Angebot an regionalen Produkten möchte ich ausbauen und auch noch mehr regionale Produzenten mit Angeboten einbinden.


MARKTDATEN

Rewe Bayreuth ZOH
 

  • Adresse: Kanalstraße 15 – 17, 95444 Bayreuth
  • Öffnungszeiten: Montags bis samstags 7 bis 20 Uhr
  • Verkaufsfläche: 1.200 m2
  • Zahl der Produkte: rund 28.000
  • Zahl der Bio-Produkte: rund 300
  • Zahl der Mitarbeitenden: 34
  • Frischeanteil am Umsatz: 50 %
  • Durchschnittsbon: 8,75 Euro
  • Länge der Frischetheke: 8 m
  • Gastrobereich: Deli am Markt mit 16 Sitzplätzen im Innenbereich, wechselndem Frühstücks- und Mittagsangebot
  • Besonderheiten: Umfangreiche Bake-off-Abteilung, Convenience im Haus produziert

Artikel teilen

Immer gut informiert