Nahversorger für eine komplett neu gebaute Kleinstadt zu sein – wer kann das von sich behaupten, wer hat diese Chance? Rebekah Caliskan. Mit der 33-jährigen Marktmanagerin realisiert die Rewe Region Süd ein 3.000 Quadratmeter-Center im Stadtteilzentrum ZAM in Freiham, dem neuen Satelliten im Westen von München. Der Markt ist jeden Besuch wert.
Tatsächlich eine neue Kleinstadt
Alles ist gigantisch an diesem Standort im Münchner Westen. Seit Jahrzehnten wurde geplant, wurden Planungen verworfen, gab es Bürgerproteste, stiegen Investoren ein und wieder aus. Das Gelände von insgesamt 350 Hektar, benannt nach einem alten Hof, ist tatsächlich eine der größten Quartiersentwicklungen Europas. Bis 2040 sollen rund 30.000 Menschen in 11.500 Wohnungen leben, umgeben von Schulzentren, medizinischen Einrichtungen, von Landschaftspark und Badesee, erschlossen durch S- und U-Bahn sowie Autobahn – die A99 hat bislang in München allerdings den Beinamen Stop-and-go-Trasse.
In jedem Fall ein zukunftsträchtiges Gebiet, in dessen Zentrum das ZAM steht, ein fünfstöckiges Gebäude in hoch gelobter Arkadenarchitektur eines pikanterweise Hamburger Entwurfsbüros. Und was bedeutet ZAM? Eine Abkürzung für „Zentrale“ – und dann? Nein. „Das bayrische ‚zamʻ bedeutet etwa ‚zusammen, gemeinsam, zusammenwachsenʻ, so die offizielle Info.
Eingang unter Arkadenbögen
Das ZAM ist also der Mittelpunkt des Neubauquartiers mit Wohnungen, Büros und 25.000 Quadratmetern (bereits gut vermieteter) Shoppingfläche für Einzelhandel aller Art. Hier glänzt im repräsentativen ersten Stock seit Ende November 2024 das Rewe-Center.
Schon der Zugang ist gelungen praktisch: Ganz ohne umständlich ein Parkticket zu ziehen, lässt sich ein Auto in der 1.000-Plätze-Tiefgarage unterbringen – Sensoren erfassen das Kennzeichen und informieren den Fahrer mittels eines großen Monitors über die erfolgte Einfahrt. Mit einem suchenden Blick erfasst man die Parkplätze, die nahe an den Geschäften liegen. 75 Minuten ist das Parken für Rewe-Kunden kostenfrei.
Beim Verlassen des Fahrstuhls ein Wow-Effekt: Man steht in einem eleganten hellen und großzügigen Raum zwischen mehrstöckigen Arkaden. Glasbetonstützen lassen das Gebäude auch nach innen freundlich und luftig wirken. Alternativ kann man auch per Rolltreppe das Gebäude entdecken.
Blumen für die Frische
Hinter dem mit viel Glas passend zum Ort gestalteten Eingang des Rewe-Centers eine weitere Überraschung: Ein Münchner Metzgerfilialist hat sich einen prominenten Platz mit 20 Metern Fleisch, Wurst, Feinkost und Imbiss gesichert. Daraus folgt: Frische im Rewe in Freiham bedeutet nun eigentlich in erster Linie Obst und Gemüse.
Aber man hat aus der Not eine Tugend gemacht: Auf über 600 Quadratmetern begrüßen neben Obst und Gemüse einerseits eine Floristikabteilung mit Schnittblumen, Topf-blumen und Grünpflanzen im weiträumigen Eingangsbereich die Kunden. Andererseits ist der Platz gerade in einem Markt mit derartig urbanem Kontext prädestiniert für Convenience – und so wird er auch bespielt. Zusätzliches Highlight: Die Schnibbelküche mit mehreren Mitarbeitenden ist als gläserne Produktion konzipiert. Übrigens können die Kunden auch in der großen Bake-off Station in einem anderen Marktbereich bei der Herstellung zuschauen.