Artikel

Dank digitaler Modelle: Umsatzsteigerung bei Dr. Oetker

Die Oetker-Gruppe steigerte 2022 die Umsatzerlöse um 11,6 Prozent gegenüber 2021. Getrieben wurde dieses Umsatzwachstum in erster Linie durch die digitalen Geschäftsmodelle, allen voran von Flaschenpost.

Flaschenpost hat sich für die Oetker-Gruppe zu einem wichtigen Umsatzbringer entwickelt.
Von Martina Kausch | Fotos: Dr. August Oetker KG

Bei herausfordernden Rahmenbedingungen infolge des Kriegs in der Ukraine gelang es der Oetker-Gruppe im Geschäftsjahr 2022, "ein noch ordentliches Ergebnis zu erzielen", wie es aus dem Unternehmen heißt. Die Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke sowie der Geschäftsbereich Weitere Interessen erreichten einen konsolidierten Nettoumsatz in Höhe von 6,51 Milliarden Euro und wuchsen damit im Vergleich zum Vorjahr um 11,6 Prozent.

„Der im Februar 2022 ausgebrochene Krieg in der Ukraine hat alles verändert: Neben den gravierenden gesellschaftlichen und politischen Folgen, die der Krieg verursacht, musste auch die Weltwirtschaft schwere Rückschläge hinnehmen. Die Rohwaren- und Energiepreise auf den Weltmärkten stiegen in bislang nicht bekannte Höhen – und zwar in kürzester Zeit. Eine alle Bereiche des Lebens beeinflussende Inflation, die alle Verbraucherinnen und Verbraucher bis heute tagtäglich vor allem an den Supermarktkassen spüren, war die Folge. Umso erfreulicher ist es, dass es der Oetker-Gruppe gelungen ist, diesen Herausforderungen dank hohem Kostenbewusstsein Stand zu halten und ihre Umsätze auf 6,5 Milliarden Euro zu steigern“, kommentiert Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG, die Zahlen.

Für das laufende Geschäftsjahr äußert sich Christmann vorsichtig optimistisch: „Unsere hohe Resilienz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir nach wie vor mit signifikanten Kostensteigerungen in nahezu allen betrieblichen Bereichen, vor allem aber auf der Beschaffungs- und Lohnseite, zu kämpfen haben. Dies zwingt uns zu massiven Maßnahmen zur Kosteneinsparung, die uns wahrscheinlich noch in den kommenden beiden Jahren begleiten werden." Zukünftig wolle man verstärkt sich ergebende Marktchancen nutzen wie auch die digitalen Transformation vorantreiben. 

2022 konnten alle Geschäftsbereiche ihre Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr steigern, wobei der Geschäftsbereich Weitere Interessen mit 30,3 Prozent das stärkste relative Wachstum verzeichnete und somit seinen Anteil am Gesamtumsatz ausbauen konnte. Getrieben wurde dieses Umsatzwachstum laut Unternehmensmitteilung in erster Linie durch die digitalen Geschäftsmodelle, allen voran Flaschenpost. Die Unternehmensgruppe transformiert sich vom Getränkesofortlieferanten zum Online-Supermarkt und konnte infolgedessen im Umsatz erheblich zulegen.

Die Umsätze der konsumgüterorientierten Geschäftsbereiche Nahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke lagen 2022 jeweils deutlich über dem Niveau des Vorjahres, wobei Preiserhöhungen teilweise ursächlich für den Umsatzanstieg waren. Sowohl Dr. Oetker als auch die Radeberger Gruppe lagen beim Umsatz "im Rahmen des Erwartbaren". Die Biersparte wuchs um 14,6 Prozent auf 1,86 Milliarden Euro. Dr. Oetker steigerte zusammen mit der Conditorei Coppenrath & Wiese die Umsatzerlöse um 7,5 Prozent auf 3,96 Milliarden Euro. Besonders erfreulich entwickelten sich nach Angaben von Dr. Oetker das Pizza- und Professional-Geschäft.

Der in Deutschland erzielte Umsatz der Nahrungsmittel-Sparte erhöhte sich um 14,8 Prozent auf knapp 3,65 Milliarden Euro. Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzielten Umsatzes liegt bei 44 Prozent des Gesamtumsatzes.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise