Es ist eher die Einsicht in unternehmerische und wirtschaftliche Notwendigkeiten, wenn der regionale Nahversorger ein neues Gesicht erhalten soll. „Ein wenig Gegensteuern reicht nicht“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Wille am Donnerstag. „Es braucht eine neue Besinnung, einen gemeinsamen Willen, ein besseres Sortiment, attraktive Preise und schlankere Strukturen.“
Das Programm umsetzen sollen Vorstandssprecher Dirk Thärichen und Vorstandsmitglied Michael Faupel, die als Nachfolger von Petra Schumann neu installiert worden sind. Mehr als die Hälfte der 70 Filialen schreibt rote Zahlen, beklagt Faupel. Das liege an veralteter Bausubstanz und am eingeschränkten Warenangebot. Künftig will man mehr Geld in die Hand nehmen, um den Investitionsstau zu beseitigen: Pro Jahr sollen vier neue Filialen entstehen – durch Modernisierung oder Ersatz vorhandener Standorte. Überdies wird den einzelnen Geschäften ein Pflichtsortiment vorgegeben (etwa 5.000 Produkte), der Frischeanteil erhöht und individueller Spielraum bei lokalen/regionalen Produkten gewährt.
Unternehmens-Chef Thärichen gab die Marschroute vor: Bis 2020 seien die Ziele zu erreichen, was die Revitalisierung der Umsätze und Gewinne sowie der Kunden- und Mitgliederzahlen (Genossen) einschließt. Schon 2016 werden Onlinehandel und Lieferservice forciert.