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Nutri-Score startet - Verbraucher reagieren positiv

Der Nutri-Score tritt in Kraft: Unternehmen können das Symbol zur Nährwertkennzeichnung nun rechtssicher verwenden. Laut PwC-Umfrage wünschen sich 85 Prozent der Verbraucher eine verpflichtende Lebensmittelampel.

43 Prozent der Befrgaten beantworteten die Frage "Wie gefällt dir das Konzept des Nutri-Score bzw. der Lebensmittelampel allgemein?" mit "Es gefällt mir sehr." Quelle: PwC
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Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen/PwC

Er ist ein Zeichen, dessen Einführung sich Bundesernährungsministerin Julia Klöckner gerne auf die Fahne schreibt: Der Nutri-Score. Die fünfstufige "Nährwert-Ampel"wird auf der Vorderseite von Verpackungen platziert. Sie hilft dabei, beim Einkauf die Nährwertqualität von Produkten einer Produktkategorie schnell mit einem kurzen Blick zu vergleichen.

„Eines der großen ernährungspolitischen Vorhaben für Deutschland ist erfolgreich umgesetzt. Jetzt müssen Wirtschaft und Handel mitziehen", kommentierte Klöckner die Einführung des Siegels in Deutschland, die durch eine Verordnung des Ministeriums und nun durch die Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt rechtskräftig ist. Der Nutri-Score biete für Verbraucher leicht verständliche und vergleichbare Informationen und sei damit eine hilfreiche Orientierung am Supermarktregal, so die Ministerin. "Ich habe die klare Erwartung an die Lebensmittelwirtschaft, dass sie die Kennzeichnung nutzt – die rechtlichen Voraussetzungen dafür haben wir jetzt geschaffen. Unabhängig davon setze ich mich für eine Harmonisierung der erweiterten Nährwertkennzeichnung auf EU-Ebene ein", betonte Klöckner.

Die nationale Einführung von erweiterten Nährwertkennzeichen ist nach geltendem EU-Recht aber nicht verpflichtend möglich. Auch in Frankreich oder Belgien ist der Nutri-Score nicht verpflichtend, ebenso wenig wie etwa das Keyhole-System in Skandinavien.

Zustimmung bei den Kunden

In der Bevölkerung stößt das Konzept auf große Zustimmung: 89 Prozent der Verbraucher finden den Nutri-Score gut. 85 Prozent sind sogar der Meinung, dass die Kennzeichnung auf allen verarbeiteten Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken in Deutschland verpflichtend sein sollte. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Befragung im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC). Auch auf die Kaufentscheidungen der Verbraucher haben Informationen zum Nährwert demnach unmittelbare Auswirkungen: Über die Hälfte der Befragten (55 Prozent) hat bereits aufgrund der Nährwertangaben auf der Produktverpackung ein Produkt nicht (mehr) gekauft, so ein weiteres Ergebnis der Befragung.

 

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